Mit Spasmus leben!


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Beruf oder was?

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Auf dem Abstellgleis gelandet!

Die Aussicht, am 01.09.1980 im Kreisbetrieb für Landmaschinentechnik als Bürogehilfe eingestellt zu werden, hatte sich 14 Tage vor Beginn zerschlagen. Der Betrieb vertrat die Ansicht, dass ich nicht in der Lage sein würde, zu telefonieren.
Das Büro, in dem mein Einsatz sein sollte, war mit weiteren neun Mitarbeitern besetzt. Die zuständige Rehabilitationskommission sah sich außerstande, die getroffene Entscheidung rückgängig zu machen.
Es folgten unzählige Anhörungen, die immer mit der gleichen Beteuerung endeten. Dass ich auf Grund meines Bildungsstandes nicht in eine Werkstatt für Behinderte gehöre und dass man bemüht sei, einen geeigneten Arbeitsplatz zu finden.
Diese Hinhaltungs- und Vertröstungstaktik dauerte geschlagene zwei Jahre.
Nach einer Eingabe beim Ministerium für Gesundheitswesen der ehemaligen DDR wurde mir schließlich und endgültig mitgeteilt, dass für mich ein Platz in der "Werkstatt für Behinderte", Zuger Straße 5 in Freiberg vorgesehen ist. Es wurde von mir plötzlich erwartet, dass ich mich den dortigen Gegebenheiten unterordnet und den geistig behinderten Menschen eine Stütze sein werde.

1991 verließ ich auf eigenem Wunsch die Werkstatt. Mit diesem lang überlegten Schritt verband ich die Hoffnung und Chance, mir ein völlig eigenständiges Leben aufbauen zu können.
Gleichzeitig wollte ich den Beweis antreten, dass behinderte Menschen ein eigenverantwortliches und verantwortungsbewusstes Leben führen können.

Neue Hoffnungen keimten mit dem Fortgang der ehemaligen DDR. Würde das neue, andere System Vorteile bringen, für Menschen mit einem Handikap?
Ich ließ mich davon überzeugen, zum wiederholten Mal einen Antrag zur beruflichen Rehabilitation zu stellen. Meine Vorstellungen gingen in Richtung Berufswunsch Bürogehilfe. Die Mühlen drehten sich entsprechend langsam.
Am Ende des Weges stand der Aufenthalt zur Berufserprobung in Karlsbad-Langensteinbach. Die Ausbilder waren sich in ihrer Abschlussbeurteilung völlig einig. Einer Ausbildung rein vom Intellekt her, stünde nichts im Wege.
Zugleich sehen die Chancen auf dem freien Arbeitsmarkt aber mehr als nur schlecht aus.
Warum dann für eine Sache Geld ausgeben, für die es nach behördlicher Auffassung keine Möglichkeiten der beruflichen Eingliederung gibt.
Vielmehr wurde mir geraten, doch selbst eine Firma zu suchen, die mich beschäftigen und ausbilden möchte. Bei dieser Variante könnte dann Geld zur Verfügung stehen.
Kurios, aber wahr - seither gehöre ich zu der Menschengruppe, die in den gesellschaftlichen Ruhestand geschickt worden ist.


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letztes Update am 03 Feb 2011

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